Kranker Igel im Garten
Haben Sie einen stark unterernährten oder kranken Igel im Garten gefunden, sollte die erste Anlaufstelle Ihre Tierarztpraxis Hendricks oder eine Igelstation sein. Dort kann er untersucht und gegebenenfalls aufgepäppelt werden. In Absprache mit der Tierarztpraxis oder Igelstation können Sie den Igel eventuell auch zu Hause aufnehmen, bis er wieder fit ist. Igel sind keine Haustiere und wollen nicht gekuschelt werden. Erholte Igel müsst ihr baldmöglichst auswildern.
Hier eine Karte mit Pflegestellen:
Karte mit Pflegestellen – Pro Igel | Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e. V. (pro-igel.de)
Ideale Igelgärten
Ideale Igelgärten sind naturnah gestaltet und bewirtschaftet. Das heißt: Viele Naturelemente wie Hecke, Teich, Obstbaum, Steinmauer oder Wiese finden Platz und auf Mineraldünger und chemische Bekämpfungsmittel wird verzichtet. Der Rasen wird nicht ständig gemäht, gedüngt und gewässert, die Hecke nur selten geschnitten, nicht jedes Kräutlein gejätet und jedes Laubblatt abgesaugt.
Essentiell für Igel sind Unterschlupfe und Verstecke wie Holzbeigen, Geschirrhütten, Wurzelwerk, Trockenmauern, Treppenaufgänge, Kompostmieten, Hecken und Reisighaufen. Dort verkriechen sie sich tagsüber oder legen ihre Winternester an. Ergänzend können selbst gezimmerte Igelhäuschen oder aus Holzbeton gefertigte Igelkuppeln angeboten werden, die mit Laub gefüllt werden.
Hier ein Igelhaus im Garten von der Tierarztpraxis Hendricks.
Was der Einzelne tun kann
1. Bieten Sie in Ihrem Garten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten wie niedriges Buschwerk, Laub- und Reisighaufen für Igel an.
2. Schaffen Sie Überwinterungsquartiere, indem Sie zum Beispiel ein Igelhäuschen bauen.
3. Verzichten Sie auf englischen Rasen und exotische Gehölze im Garten.
4. Gestalten sie Ihren Garten ohne kleinmaschige Zäune, damit sich Igel frei fortbewegen können.
5. Vorsicht beim Mähen sowie bei Aufräumungs- und Rodungsarbeiten: In Haufen und Holzstapeln können sich Igelnester befinden.
6. Kellerschächte und Gruben sind Tierfallen, die abgedeckt werden sollten.
7. Baugruben, Kabel- und ähnliche Gräben (auch an Straßen) auf hineingefallene Igel kontrollieren und Opfer aus ihrer misslichen Lage retten.
8. Rettungsplanken für Teiche und an Wasserbecken mit steilem, glattem Rand anbringen, damit sich Igel im Notfall selbst retten können.
9. Keine Schlagfallen aufstellen und keine Vogel-Schutznetze am oder bis zum Boden verwenden.
10. Kein unnötiger Chemieeinsatz im Garten: Schöpfen Sie bei der Schädlingsbekämpfung umweltverträgliche Alternativen aus.
11. Sorgen Sie regelmäßig für frisches Trinkwasser, zum Beispiel mit einem Vogelbad oder einer Tränke im Garten.
12. Verzichten Sie auf Laubsauger.
Quellen:
www.nabu.de
www.vogelundnatur.de
Merkblätter & Flyer – Pro Igel | Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e. V. (pro-igel.de)